Das Studienseminar – Die Schule in der Schule

Breitgefächerte Ausbildung gilt am Ruperti-Gymnasium nicht nur für die Schüler, sondern auch für die angehenden Lehrer. Seit 1978 beherbergt unser Gymnasium ein Studienseminar, also eine "Schule in der Schule". Begonnen wurde damals mit der Ausbildung in den Fächern Englisch, Sozialkunde, Geographie und Wirtschaft/Recht. 

Um Lehrer an einem bayerischen Gymnasium werden zu können, muss nach dem Ablegen des 1. Staatsexamens an einer Universität eine zweijährige, praxisorientierte Ausbildung an einer Seminarschule erfolgen. Dabei gehören die jungen Lehrer zwar über den gesamten Zeitraum der Seminarschule an, sind aber nur das erste und letzte halbe Jahr dort tätig. In dem dazwischenliegenden Jahr unterrichten sie in der Regel an einem anderen Gymnasium, der sogenannten Einsatzschule, in Bayern. Hier sind Lehrjahre also wirklich Wanderjahre. Im letzten Halbjahr müssen die Studienreferendare noch einmal eine Reihe von Prüfungen ablegen, die dann zusammen mit den drei Lehrproben das 2. Staatsexamen bilden.

Am Ruperti-Gymnasium sind zur Zeit im Rahmen der Ausbildung verschiedene Fächerkombinationen aus Deutsch, Englisch, Französisch, Mathematik, Physik, Geographie, Sport weiblich und Musik vertreten. Für die Zuweisung zu einer Seminarschule oder Einsatzschule ist das Kultusministerium zuständig. Seminarbeginn ist an unserer Schule stets der September.

Die Ernennung zu einer Seminarschule ist nicht nur eine Auszeichnung durch das Kultusministerium für die Schule, sondern das Studienseminar bereichert auf vielfältige Weise den Unterricht und das Schulleben. Die jungen Kollegen, die auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand sind, bringen neben einer hohen Identifikation und Nähe zu den Schülern viel Idealismus und Engagement mit. Dies zeigt sich in einer großen Methodenvielfalt, viel Neugierde und einer Aufgeschlossenheit für alle Aspekte des Schullebens. 

Durch die Referendare ist eine gute Unterrichtsversorgung, eine leichtere Kompensation von Unterrichtsausfall und ein größeres Förderangebot möglich. Ferner erfordert der Seminarbetrieb eine intensive Kommunikation auf vielen Ebenen, die zu einem hohen Grad an Reflexion in allen wichtigen Aspekten von Unterricht und Erziehung führt. Somit bringt das sehr aufgeschlossene Kollegium am Ruperti-Gymnasium seine Erfahrung in die Seminarausbildung einerseits mit ein, lässt sich aber andererseits auch pädagogisch stetig durch die Referendare anregen. 

Insgesamt erweist sich das Studienseminar auf verschiedensten Ebenen als sehr gewinnbringend für unsere Schule.