2024-06-21

Das Ruperti-Gymnasium hat gewählt!
Die Juniorwahlen zur Europawahl 2024

Wie sähe das Europaparlament aus, hätten nur die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 - 11 am Ruperti-Gymnasium über dessen Zusammensetzung entschieden? Mit Spannung wurde das Ergebnis erwartet, nachdem die Schülerinnen und Schüler am 7.6.2024 ihre Stimme bei der Juniorwahl anlässlich der diesjährigen Wahl des Europaparlaments abgegeben hatten und im Anschluss alle Stimmen ausgezählt wurden.

Kurz nach 13:00 Uhr stand schließlich die CSU mit 24,6 % als Wahlsiegerin fest, gefolgt von den Grünen mit 8,6 % aller Stimmen. Das bemerkenswerte Ergebnis, das am darauffolgenden Montag in der Kleinen Pausenhalle per Aushang veröffentlicht wurde, wurde von der Schülerschaft und den Lehrkräften mit Interesse wahrgenommen und rege diskutiert, denn einerseits entspricht das Ergebnis bezogen auf die Unionsparteien und den Grünen dem deutschlandweiten Trend sowohl bei der Junior- als auch bei der regulären Wahl, andererseits schnitt die AfD an unserer Schule im Vergleich weit schlechter ab und landete nur auf dem fünften Rang.

Die "Juniorwahl" wurde an unserer Schule erstmals umgesetzt. Dieses Projekt der politischen Bildung, das von Schulen in Deutschland parallel zu anstehenden Landtags-, Bundestags- und Europawahlen durchgeführt werden kann, hat das Ziel, Politik für junge Menschen erlebbar zu machen, um sie so für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung zu sensibilisieren und zur politischen Teilhabe zu befähigen. Ein Ziel, das umso konkreter wurde, da bei der Europawahl erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahren wahlberechtigt waren.

Das Konzept sieht sowohl die inhaltliche Vorbereitung als auch - in einem handlungsorientierten Ansatz - eine möglichst realitätsgetreue Simulation der Wahl vor. Daher waren die Schülerinnen und Schüler schon einige Wochen vor der Wahl aufgefordert, sich über die Aufgaben und Zusammensetzung des Europäischen Parlaments und über die antretenden Parteien zu informieren. Europa und Wahlen wurden zudem teils fächerübergreifend im Unterricht thematisiert und der Wahl-o-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung als Entscheidungshilfe eifrig konsultiert. Pro Klasse wurden zwei Wahlhelfer bestimmt, die für die Vorbereitung und Durchführung des Wahlvorgangs verantwortlich waren.

Die Schülerinnen und Schüler waren mit Begeisterung bei der Sache. Mit 93,43 % war die Wahlbeteiligung am Ruperti-Gymnasium zwar fast traumhaft hoch, dennoch besteht Hoffnung, junge Wahlberechtigte für Politik interessiert und zur Abgabe ihrer Stimme animiert zu haben. Anlass dazu geben nicht zuletzt auch die wissenschaftliche Evaluationen des Projekts "Juniorwahl" seit 2001, die belegen, dass der Anteil der Nichtwähler unter den Erstwählern dadurch deutlich sank, sich die Zahl der Zeitungsleser verdreifachte, die Sympathiewerte für Parteien deutlich anstiegen und sich auch der Prozentsatz politischer Diskussionen innerhalb von Familien erhöhte. So wirkt das Schulprojekt bis in die Familie hinein, was sich ebenfalls mit Zahlen nachweisen lässt, denn den Studien zufolge erhöhte sich durch die Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an einer Juniorwahl auch die Wahlbeteiligung der beteiligten Eltern um 4-9%, vor allem in sozial benachteiligten Familien.

Begleitet wurde das Projekt am Ruperti-Gymnasium von den Fachschaften Geschichte und Sozialkunde, es fand aber auch breite Unterstützung im gesamten Kollegium und von der Schulleitung. Ihnen, aber besonders auch allen am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schülern gilt unser Dank.

Die nächste Juniorwahl kann kommen!

Angela Schadhauser
Nicole Sinz

JEP Wahl RGM 2024 (pdf)
JEP Wahl Gesamt 2024 (pdf)





Autor: A. Schadhauser